Der fragwuerdige Verein zum Museumshafen

Bekanntlich hat die Stadtvertretung quasi „im Vorbeigehen“ auf eine überaus fragwürdige Beschlussvorlage hin die Schaffung eines „Museumshafens“ beschlossen, der faktisch schon längst durch die HVB installiert worden war. Diese Umkehrung der von der Gemeindeordnung vorgegebenen Abläufe ist in sich schon ein unglaublicher Vorgang. Insgesamt sollen dem obskuren „Museumshafen-Verein“ 800.000 EUR an die Hand gegeben werden, ohne dass es ein seemännisch oder sonstwie tragfähig umschriebenes Konzept tatsächlich gibt. Der Haushalt der Stadt Heiligenhafen wird mit einer Bürgschaft von 400.000 EUR daran beteiligt. Also rein am Risiko, nicht aber an den sonst mit diesem fragwürdigen Vorhaben verbundenen Abläufen wie etwa einer Vereinbarung zwischen der HVB und dem „Verein“ Museumshafen am Warder e.V.
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Putsch in der Bananenrepublik Heiligenhafen

In diesem Beitrag lesen Sie, warum es ein Unding ist, wenn der Aufsichtsrat der HVB über das Bürgermeisteramt hinweg eine Verlängerung der Geheim-Verträge der HVB-Geschäftsführer um erneut fünf Jahre herbeiführt und dabei glaubt, die nötige Unterschrift des höchsten Organs der Stadtverwaltung sei zugleich „nicht zwingend notwendig“:
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direkte Demokratie: Der gewählte Bürgermeister leitet die gesamte Verwaltung

Nachstehend mein in HTML abgebildeter Schriftsatz zu einem Dringlichkeitsverfahren der HVB vornehmlich gegen einen gemeinnützigen Verein. Darin ist im unteren Teil die Einordnung der Geschäftsführung der HVB in die vom Bürgermeister zu verantwortende Verwaltungsstruktur herausgearbeitet.

In Bezug auf den heute in der Heiligenhafener Post erschienenen Titel „Letztes Mittel Kommunalaufsicht“ [Gehen Sie schnell noch zum Zeitungsstand und kaufen ein Exemplar, solange die Auflage noch nicht vergriffen ist!] ist den politischen Gremien der Stadt Heiligenhafen wohl nicht ganz klar, dass auch die Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebes HVB eindeutig der Verwaltungs-Gesamtverantwortung des Bürgermeisters unterstellt sind. Es soll die Kommunalaufsicht angerufen werden, die letztlich kaum eine andere Auskunft geben kann, als ich in nachstehendem Schriftsatz Anfang Juli 2017 herausgearbeitet hatte. Insbesondere ist als Grundlagen-Kommentar die Durchführungsverordnung zur Gemeindeordnung des Landes Schleswig Holstein von 2012 aussagekräftig.

Klicken Sie >>>hier<<<, um direkt an den Beginn der aktuell relevanten Stellen des ansonsten nachstehend wiedergegebenden Schriftsatzes zu gelangen.

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Grenze des politisch Zulässigen überschritten

Aus dem Lehrstück nach dem Muster „quick and dirty“ in Zusammenhang mit der Projektvorstellung eines Vorhabens der Ketten-Systemgastronomie an einem schlichtweg konkurrenzlos bevorzugten Standort aus dem vorgeblichen Eigentum der HVB habe ich in einem wohl nicht so offensichtlich zu findenden Kommentar davon gesprochen, dass nach meinem Demokratie-Verständnis nun die Grenze des politisch Zulässigen überschritten worden ist.
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Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 30.11.2017 im Rathaus

>>>Wichtiger Hinweis: Das nachstehende Thema „GOSCH“ soll von der Tagesordnung der kommenden Sitzung der Stadtvertretung am 07.12.2017 gestrichen werden, so eine Vorab-Abstimmung einer Parlamentsmehrheit der Stadtverordneten. Mehr…<<<

Donnerstag, den 30.11.2017 begann um 19:00 eine denkwürdige Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses unter der Leitung der Stadtverordneten Frau Rübenkamp (SPD), zugleich stellvertretende Vorsitzende im Aufsichtsrat des städtischen Eigenbetriebes HVB.
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Durchlässige Holzpfahlbuhnen sind wirkungslos – eine Kritik

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem sehr detaillierten Blick auf das hydromechanische Geschehen in und dicht bei einer „durchlässigen Holzpfahlbuhne“. Sozusagen „durch die Lupe“. Die Ergebnisse dieser Detailbetrachtung sind zum Ende dieses Beitrages in einem Fazit zusammengefasst.

Ich zeige auf, warum dieses mittlerweile in vielen dutzenden Bauausführungen vornehmlich an den Stränden Mecklenburgs und weiter nach Osten und nun auch in der Lübecker Bucht umgesetzte Konzept keineswegs dem Anspruch genügt, abschließend den Stand wissenschaftlicher Erkenntnis zu repräsentieren. So wird dieses von Herrn Olaf Eggers, selbstberufener Berater des für die Baumaßnahme verantwortlichen Eigenbetriebes „HVB GmbH&Co.KG“ der Stadt Heiligenhafen, verbissen propagiert, weshalb eine kritische und umfängliche Untersuchung eines solchen Standpunktes notwendig ist.
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Es war nicht das Sturmtief „Herwart“

Der Artikel „Herwart bringt Böen der Stärke 12″ der Redaktion vom „Fehmarnsches Tageblatt“, online zu lesen unter www.fehmarn24.de, mit Datum 30.10.2017, beschreibt zutreffend den Durchzug von Sturmtief „Herwart“: Am Sonntag, den 29.10.2017, zog das heftige Sturmfeld in den frühen Morgenstunden von Westen (nicht allein) über Fehmarn wie auch Heiligenhafen hinweg. Zu Mittag war es bereits deutlich abgeflaut. Gegen 18:00 lagen die Windgeschwindigkeiten dann nur noch bei etwa 7 Bft und meist darunter.
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Jetzt nachts am Strand 27102017

Jetzt nachts am Strand

In meinem Beitrag „Die übersehene Mole bei Turm 5 – ein Wehr“ und den beiden dazu nachgeschalteten Kommentaren geht es ja um die tatsächliche bzw. aktuelle Lage am Strand, um das was wir sehen, was tatsächlich hydromechanisch dahinter steckt, die anstehende Wind-Saison und die Entscheidungs-Not der Stadtvertretung.

Dieses letzte Wochenende im Oktober bietet sehr verdichtet nun ein Wettergeschehen an, das jedem aufmerksamen Beobachter die Gelegenheit gibt, die schnellen und leider nachteiligen Veränderungen an unseren Stränden zu verfolgen.

Im letztem Abendlicht habe ich noch versucht, ein paar Photos aufzunehmen. Nicht, dass es in einiger Zeit wieder heißt, es wäre jetzt eine Sturmflut gewesen.
„Wir glauben, was wir glauben wollen!“ Nein, so nicht…

(Bild aufgenommen am 27.10.2017 um 18:19 Uhr bei Pegel 553 cm)

Also heute in der Nacht von Freitag, den 27. Oktober, auf Samstag, den 28. 10. 2017, haben wir eine kaum ungewöhnliche Wetterlage mit steifer Brise aus WNW (West zu NordWest) bei Aufnahme der hier gezeigten Bilder von etwa 290° Grad auf der 360° Windrose:
Die zweite  Aufnahme mit dem Holzpfahlkopf zeigt den seit der Sandaufspülung Ende Oktober 2016 bzw. nach der Rückhol-Baggerung im Januar 2017 bis gestern noch vollständig mit Sand überdeckten, höherstehenden ersten Rammpfahl der von Westen gezählt 6. Pfahlreihe des westlichen Test-Buhnenfeldes:

...sie sind wieder da! Ein Wunder des Buhnismus ;-))

Testfeld „West“ sechste Phahlreihe von Westen: Kopf des landseitig ersten und höherstehenden Markierungspfahls der durchlässigen Testbuhnen am 27.10.2017 gegen 19:46 bei Pegel 570 cm

Nun liegt der erste dieser Bezugspfähle, die für den „großartigen Erfolg“ der Pfahlbuhnen herangezogen wurden, wieder frei und ragt ein gutes Stück aus dem verbliebenen Sand heraus. Das wird sich bis morgen früh auch nicht mehr zum Besseren wenden.

Die Aufnahme entstand kurz vor 20 Uhr zum Zeitpunkt des Pegel-Maximums für heute Abend von 570 cm. Da „Normal-Null“ in Heiligenhafen bei 504 cm liegt, hatten wir demnach 66 cm höheres Wasser. Das ist mitnichten eine Sturmflut, zumal die Windstärke bei 6 Bft. bis nicht einmal an 7 Bft. heran ( Bft. = Beaufort-Windskala, eine die Seebedingungen beschreibende, gut nachfühlbare und bei Seeleuten gebräuchliche Einteilung ) noch immer moderat war.

Und dennoch: Wenn es wieder hell wird, jetzt Samstag, dann werden wir erneut sehen, wie besonders an Turm 5 der Sand um das kleine Huk herum, die „Ecke“ dort, fortgespült worden ist. Der wasserbauliche Hintergrund ist von mir ja in dem längeren, durchaus fachspezifischen Beitrag in den Grobstrukturen beschrieben worden. Das Ausmaß jetzt in dieser Nacht von Freitag auf Sonnabend hält sich allerdings noch sehr in Grenzen.

Wasserstandsanzeiger im ehemaligen Hafen der Stadt Heiligenhafen

Pegel / Wasserstands- anzeiger im ehemaligen Kommunalhafen der Stadt Heiligenhafen, nun Eigentum der HVB. Zeigt 63 cm über NN um 20:10 Uhr am 27.10.2017

Auch wird sich die links, also westlich vom Strandaufgang zeigende Kante am Spülsaum bei Hochwasserstand um 20 Uhr nicht so krass abzeichnen, wie es im Artikel der Lübecker Nachrichten vom 29. Dezember 2016 abgebildet war.
Der Grund ist ganz einfach, dass nun ja ohnehin nur ein kläglicher Rest der eigentlich doppelt eingebrachten Sandmassen (einmal die Aufspülung im Spätherbst 2016, dann die umfangreiche Aufbaggerung im Januar 2017) dort überhaupt noch vorhanden ist.

Nun, wer immer dieses hier liest bevor Samstag, der 28. Oktober 2017, verstrichen ist, der möge sich doch bitte zu den sehr späten Abendstunden oder besser noch am frühen Sonntagmorgen gegen 02:00 Uhr an die Küste begeben. Dann weht dort ein Wind, der sich Sturm nennen darf. In der Folge wird der Wind das Wasser so in Bewegung setzen, dass wir bei Hochwasserstand dann am Sonntagabend  –wenn der Wind längst schon wieder ein gutes Stück abgeflaut ist– sehen werden, wie diese gigantisch schwere Wassermasse in ihrer nicht aufhaltbaren Bewegung über die Strände strömt und streckenweise auch schießt.
Dem sollen die zierlichen Pfahlreihen etwas entgegen stellen? Nein, da braucht es bessere Konzepte, die es durchaus auch gibt. Diese sind hier in Heiligenhafen leider seit Jahrzehnten schon nicht bedacht oder erkannt worden. Das muss sich ändern.

Weiter so, fünf Jahre das fragwürdige Monitoring abwarten, immer wieder Sand aufspülen, bei jedem Sturmhochwasser Angst um die Widerstandskraft der bereits in der Substanz sehr angegriffenen Düne zwischen den neuen Hotelbauten hin zum Graswarder haben, auf Fördergelder schielen –die so oder so unser aller Geld sind– ohne auf die damit verbundenen Auflagen zu achten, …, nein, das muss aufhören.
Einen ersten Schritt dazu hat das Stadtparlament in der Sitzung am vergangenen Donnerstag, den 26.10.2017, durch erneute Ablehnung der Beschlussvorlage in Sachen „Sandaufspülungen“ ja schon gemacht. Auch wenn einer der Geschäftsführer der HVB, Herr Manfred Wohnrade, noch kurz vor Sitzungsbeginn draußen auf dem Rathaus-Hof zugegen war, wohl um als Souffleur in eigener Sache sein Interesse an „Sand am Strand – koste es was es wolle“ bis zum Schluß zu stützen  ….  um dann nicht einmal selbst als Zuhörer im Sitzungssaal zugegen zu sein.
Tourismusförderung zu Lasten der Stadtkasse — auch das muss aufhören!

Die übersehene Mole bei Turm 5 – ein Wehr

Warum eigentlich ist es offenbar so schwer, die Sache mit einem schönen, touristisch nutzbaren und zugleich auch sturmlagensicheren Strand in den Griff zu bekommen?

Meine Kritik richtet sich ja dahin, dass die Komplexität der technischen Problematik bisher nicht mit hinreichend verständiger Betrachtung und daraus treffender Analyse angegangen wurde. Insbesondere ist der Erläuterungsbericht zur Entwurfsplanung vom 18.08.2015 der Ingenieurbüro Mohn GmbH, 25813 Husum, mit dem Titel „Testbuhnen und Strandaufspülungen Steinwarder“ unter Briefkopf und Amtssiegel der Stadt Heiligenhafen und tatsächlicher Verantwortung [Anm.: Durch „Erneuerung“ der Webseiten unter dem URL www.hvbkg.de Anfang Januar 2019 sind dort alle aussagekräftigen Inhalte und hinterlegten Dokumente „verschwunden“ — Tranzparenz ist nicht gewollt?] des städtischen Eigenbetriebes HVB GmbH&Co.KG nicht im Ansatz mit Kenntnissen unterlegt, die basierend auf sowohl theoretischem Modellwissen wie auch praktischer Erfahrung in Verbindung mit sorgsamer Felderkundung und Beobachtung von Extremlagen den Ist-Zustand erfassen und daraus zielführende Empfehlungen und Schlussfolgerungen ableiten. Ein Beispiel finden Sie in diesem Text. Vergleichen Sie mit dem Erläuterungsbericht, etwa dort der Seite 11. Schon im Absatz „2.5 Küstennaher Sedimenttransport im Planungsgebiet“ sind die Annahmen gemäß Satz vier und fünf ff. schlichtweg unsauber und auch falsch.

Wiederholt finden sich in dem Erläuterungsbericht allgemeine Positionen, denen willkürlich anmutende Setzungen folgen. Ein Beispiel: „Gewählt wird eine Buhnenhöhe, bei der die Buhnenwurzel rd. 0,50 m oberhalb des ursprünglichen Strandniveaus liegt…“ [Seite 20 Vorplanung_Web]
Warum? Woher nehmen die Autoren des Bau- und Durchführungsgutachten das? Nur weil in Zingst, Neuendorf, Zempin, Bansin, Rostocker Heide, Vitte oder in Kühlungsborn*, Markgrafenheide, Graal, Dierhagen, Wustrow, Ahrenshoop, Vordarß irgendwas irgendwie von irgendwem mal gemacht wurde, wird ein daraus pseudo-mathematisch gewählter Durchschnittswert als für Heiligenhafen tauglich abgeleitet? Wäre da nicht die konkrete Analyse der tatsächlich vor Heiligenhafen herrschenden Bedingungen wichtiger gewesen?
Fehlt es da insgesamt an dem einzufordernden Experten- und Ingenieurswissen?

* [Welche Rolle spielt eigentlich die große Hafenmole vom Yachthafen Kühlungsborn in Bezug auf die dort vornehmlich von Westen antransportierten Sedimente? Kann man das einfach so außen vor lassen?]

Mir kann niemand weismachen, dass auf dem exemplarisch gezeigten Bild tatsächlich ein tauglicher Strand zu sehen ist. Oder wird eine Sandbank bei Niedrigwasser dem gleichgesetzt? Das ist anzunehmen, denn schon ein Sandflecken auf dem Seeboden bei Niedrigwasser wird vom hiesigen leitenden Buhnisten als „großartiger Erfolg“ und Wirkungsnachweis propagiert.

Sicher fehlt es an einem tieferen Verständnis dessen, was sich bei oberflächlicher Anschauung der Gegebenheiten bildhaft zeigt. „Das ist so, das sieht man doch!“ heißt es regelmäßig, gerade auch hier in Heiligenhafen. Aber was genau sieht man, und warum ist das so? Und selbst der Blick auf die Uferkante, sogar wenn der etwas großräumiger angelegt ist etwa von der Problemstelle an „Turm 5“ bis nach Westen hin zum Seepark und der dortigen „Hensen“-Buhne, liefert aus sich heraus noch keinen Zugang zur Beschreibung aller relevanten Randbedingungen, die für ein Modell und daraus einen Vorschlag für nachhaltige S(tr)and-Verbesserung berücksichtigt werden müssen.

Leider oft fällt es Experten zudem kommunikativ schwer, sich mit kraftvollen Behauptungen losblubbernder Quarkköpfe auseinander zu setzen, die behaupten, schon seit Kindertagen aus vorgeblicher Ortskenntnis heraus alles besser zu wissen als der ortsfremde Theoretiker. „Das weiß (hier) doch jeder!“ Nein, so einfach ist es eben nicht. Die Prozesse der schleichenden Veränderungen an der Küste bedürfen schon eines tieferen hydromechanischen Verständnisses, und dazu dann doch des Wissens um die erst in der Betrachtung über längere Zeit sichtbar werdenden Veränderungen.

Deshalb ein kleiner Ausflug in modelltheoretische Überlegungen:

Wie leben in einer dreidimensionalen Welt. Mathematisch ist das ein kartesisches Orthogonalsystem. Uns bekannt als Beschreibung des Raumes durch „Länge-Breite-Höhe“. So sehen wir die Welt, begreifen wir sie im Sinne des Wortes.

Was einem jeden zudem zugänglich sein dürfte und wovon wir zumindest eine wie auch immer geartete Vorstellung haben, ist: Über diese Dreidimensionalität hinaus kann es noch weitere Dimensionen geben. Physiker, die sich mit der Relativität befassen sind es gewohnt, in zumindest vier Dimensionen zu rechnen und zu denken, auch wenn das schon unseren normalen Horizont übersteigt. Da geht es um die Zeit als vierte Dimension. Science-Fiction Autoren spielen gern mit der Vorstellung, wir könnten in der Zeit vor und zurück wandern. Schon da kommen Gedankenspiele auf, denen wir eigentlich nicht folgen können. Doch haben wir als soziale Wesen mit Erinnerungsvermögen zumindest eine Vorstellung davon, was Zeit ist. So ist es also keineswegs ungewöhnlich wenn es Menschen gibt, die sich gedanklich in einer mehrdimensionalen Welt bewegen und sogar zurecht finden.

Losgelöst von unserer normalen, dreidimensionalen Umwelt ist die zunächst zweckfreie Mathematik in der Lage, einen „Raum“ mit sogar beliebiger Dimensionalität zu erfassen, mathematisch zu beschreiben und berechenbar werden zu lassen. Ob wir dem mit unseren beschränkten, biologisch determinierten Fähigkeiten etwas abgewinnen können, bleibt für die meisten von uns dahingestellt und sicher ohne Bedeutung für unser tägliches Leben.

Ist das wirklich so?

Tatsächlich versuchen Ingenieure, ihre Probleme in der Beschreibung und Berechnung technischer Systeme mit Hilfe der von der Mathematik bereitgestellten Werkzeuge in den Griff zu bekommen. Das ist keine leichte Übung, denn der Ingenieur sieht sich mit den praktischen Problemen der normalen Realität konfrontiert, und so fällt es vielen von ihnen sehr schwer, in den abstrakten Welten der Mathematik und auch der Physiker zu denken und deren Berechnungswege mit der praktischen Herausforderung in Übereinstimmung zu bringen. Einigen gelingt es dann, mit „glücklicher Hand“ ein Gespür für taugliche Lösungen zu finden. Was bleibt, wenn auch das fehlt? Empirische Wissenschaft…

Was, bitte, haben nun „n-dimensionale Vektorräume“ der Mathematik mit dem Strand vor Heiligenhafen zu tun? Sehr viel sogar!
Die Erfassung aller Einflussgrößen mit Hilfe der das Verhalten von fluiden Körpern, hier also Wasser mit seinen verschiedenen Strömungsarten, im Detail sehr wohl beschreibenden Mathematik und Physik, ist dermaßen komplex, dass eine Lösung der hier bestehenden gesamten Problematik aus rein theoretischen Überlegungen heraus nicht möglich ist. Dazu müssten alle Randbedingungen wie etwa die Seebodenbeschaffenheit und vieles mehr geeignet in die Sprache der Mathematik „übersetzt“ werden. Daraus entstünde ein aggregiertes Formel-Gebirge, welches selbst mit Supercomputern nicht zu einer definitiven Lösung gerechnet werden könnte. Einmal angenommen, alle relevanten Einflüsse würden überhaupt gesehen und verstanden werden, wie wollte man zudem deren Größenordnungen abschätzen und zu einem handhabbaren Katalog verbinden?

Deshalb versuchen Ingenieure, theoretische Modellüberlegungen etwa im Bereich Wasserbau durch Modellversuche im Wassertank und teilweise sogar in einzelnen Küstenabschnitten abzubilden und einer beschreibenden Erkenntnis zuzuführen. Deshalb dürften die im späten Teil des Jahres 2016 in Heiligenhafen gerammten Holzpfahlreihen eben Test-Buhnenfelder heißen. Nur, warum sollen wir ständig dafür bezahlen, wenn sich hier Leute versuchen, die weder ein tief verwurzeltes Gefühl noch ein intuitiv richtig liegendes Einschätzungsvermögen aus praktischem Erfahrungswissen für die Lage haben, wenn die See eben nicht mehr still und ruhig vor den Stränden liegt?
Wurde hier der gravierende (Anfänger-) Fehler begangen, einen Versuchsaufbau –dessen tatsächliche Wirksamkeit zudem in Frage zu stellen ist– unangepasst nach Heiligenhafen zu verpflanzen und diesen zudem nicht einmal daraufhin zu prüfen, ob der Test-Aufbau von erheblich mächtigeren, jedoch ungesehenen und somit unverstandenen Effekten überlagert wird? Da setzt meine grundlegende und sehr fundamentale Kritik an. Der Test-Aufbau hier ist völlig wertlos, allein schon weil die Existenz der angeblich beseitigten „alten Fischermole“ stumpf übersehen wurde.

Schon deshalb macht es keinerlei Sinn,

  • nach Sand-Aufschüttung per LKW Anfang 2016,
  • Sand-Aufspülung im Oktober 2016,
  • Rückholung des ins Wasser gezogenen Sandes durch Aufbaggerung und Aufschieben im Januar 2017,
  • Umverteilung der Sandmassen entlang der Strände vor Ostern 2017,

nun schon wieder über Sandaufspülungen nachzudenken, solange nichts am weiteren „Versuchsaufbau“ korrigiert oder grundsätzlich neu gefasst wird und insbesondere die bislang unberücksichtigten Einflussgrößen nicht verstanden und zumindest summarisch berücksichtigt sind.
Ich habe bereits vor geraumer Zeit und an anderer Stelle geschrieben, dass grundsätzliche Fehler schon in der Betrachtungsweise der Situation vor Ort an unseren Stränden vorliegen.

Nur in der Draufsicht, aus Luft- oder Satellitenbildern, die flächige (2-dimensionale) Entwicklung zu betrachten, ist unzureichend. Es muss mindestens eine Beobachtung der Massenverlagerungen vorgenommen werden, also die räumliche (3-dimensionale) Beschreibung. Das bislang entgegen anderer Ankündigungen nicht offengelegte Monitoring dürfte eine entsprechende Vermessung der Volumina mittels Rostaufnahmen beinhalten. Ich wage hier zu sagen, dass die wahrscheinlich noch spärlichen und damit scheinbar nicht repräsentativen Daten grundsätzlich nicht geeignet sind, eine Aussage über die erhoffte Wirksamkeit der Testbuhnen zu treffen. Die Initiatoren dieses Projektes dürften deshalb eine Position des weiteren Abwartens einnehmen.

Warum also soll in Widerspruch dazu das aus Laien zusammengesetzte Stadtparlament eine unter Zeitdruck stehende Entscheidung treffen, zum vorgeblichen Schutz der Strände und Strandwälle erneut sehr teure Sandaufspülungen anzuschieben, wo doch die bisher beteiligten Experten vollkommen in der Deckung bleiben? Das Ende 2016 umgesetzte Projekt sollte per se eine Küstenschutzmaßnahme sein, so der letzte Absatz unter „1 Veranlassung“. „Das Ziel der Maßnahme soll neben dem Küstenschutzgedanken die Verbesserung des Strandes sein“. Letztlich ist der Auftrag nicht umgesetzt worden, denn die Situation bei signifikant höherem Wasserstand ist nicht im Ansatz hinreichend bearbeitet.

Wenn ich im vor-vorhergehenden Absatz fordere, mindestens die räumliche (dreidimensionale) Betrachtung anzugehen, dann liegt darunter eine weitere Schicht verborgen, und zwar die der energetischen Betrachtung: Selbst wenn es insgesamt „nur“ zu einer Massenumlagerung der aufgespülten und nochmals aufgeschobenen Sände hinein in den Bereich vor dem Spülsaum gekommen sein sollte (wovon die Situation an der Warderspitze tatsächlich eine andere Wahrheit offenlegt), beinhalten die ins Wasser gezogenen Sandmassen ein qualitativ schlechteres und damit niedrigeres Potential im Sinn von „Lage-Energie“.
Oder bildlich anders herum gesagt: Je höher der Sand gelagert ist, um so besser. Und zwar in zweifacher Hinsicht: Zum einen ist touristisch wertvoller Strand der Sand, der deutlich oberhalb der Normalwasserstände gelagert ist. Der ist wegen abnehmendem Kapillarwassers trockener und wird somit über Tag wärmer da der Einfluss von Verdunstungskühlung abnimmt. Dieser nur „nette“ Nebeneffekt steht selbstredend weit zurück hinter der Tatsache, dass

  • diese hochstehenden Sandmassen im Fall eines Hochwasser den heranrollenden und brechenden Wellen entgegen stehen,
  • sich die Energie des Wassers an der dann immer noch in hinreichend weitem Abstand liegenden Uferlinie austosen kann und somit
  • die Strandwälle erst gar nicht von der anprallenden Energie in Mitleidenschaft gezogen werden. (Siehe den Strand westlich der Hensen-Buhne bis hin zum Strandrestaurant „Sunset Bar„)

Selbst wenn –wie die derzeitigen Protagonisten realitätsfremd versprechen– durch die durchlässigen Holzpfahl-Buhnen „Unterwasserterrassen“ entstünden (was tatsächlich nicht der Fall ist), wären diese wirkungslos. Denn: Wellen beginnen (das ist jetzt hier eine sehr verkürzende und vergröbernde Darstellung) sich hinsichtlich der Wellenlänge zusammenzuschieben und aufzusteilen, wenn die Wassertiefe weniger als das doppelte der signifikanten Wellenhöhe ist.

Nehmen wir einmal an, die jetzigen Pfahlbuhnen würden wirken und würden Unterwasserterrassen formen die bis etwa 1 m unter NN stehen, und nehmen wir weiter an, wir hätten ein Sturmhochwasser von +1,4 m über NN, dann läge in der Situation die Wassertiefe bei 2,4 m.
Also stehen dann Brecher, die mit einer Wellenhöhe von 1,2 m anlaufen und beginnen sich aufzusteilen und zusammenzuschieben, nicht weit von der Hochwasser-Uferlinie. Und die liegt dann deutlich näher an dem Strandwall entlang der Promenade, weil die Buhnenfelder eben gar keinen Strandaufbau leisten, erst recht nicht mit einer Auflagerung von Sand deutlich oberhalb der Normal-Wasserlinie! Es steht kein Wort dazu geschrieben, wie denn Sand –der eventuell durch die durchlässigen Holzpfahl-Buhnen in der Verweildauer gestützt wird– in nennenswerter Menge auf ein höheres Energieniveau gelangen soll.

Sie haben’s gemerkt? Jetzt denken wir schon über eine Systematik von 5 Dimensionen nach: Länge, Breite, Höhe (also das reine Volumen-Maß), sowie die Zeit und dazu die Lage-Energie (potentielle Energie).

Dazu kommen dann noch Strömungen, Druckänderungen durch Turbulenzen, Dichte-Änderungen durch mitgeführte Sedimente. Und das Ganze ist dann auch noch in die Einflusszonen verschiedener Seebauwerke wie auch die mehreren unterscheidbaren Bereiche spezifischer Seeboden-Beschaffenheit und -Topografie einzuordnen. Und dann ist noch zu berücksichtigen was passiert, sollten sich in einem kalten Winter Eisschollen bilden, vor den Stränden auftürmen und bei Driftbewegungen alle Seebauwerke mit gewaltigen Querkräften belasten.

Ja, da könnte einem schon mal der Kopf platzen…

So ist es kein Wunder, wenn der eine oder andere meint, durch Simplifizierung eine Lösung anbieten zu können, die einem jeden Laien nachvollziehbar erscheint. Sind wirklich alle Probleme gelöst, wenn der Spülsaum bei Normalwasserstand mit Hilfe von „durchlässigen Holzpfahlbuhnen“ die Form einer geraden Uferlinie annimmt?

Nein. Wer sich in der Draufsicht über einen geraden Uferverlauf freut, denkt weder mehr- noch dreidimensional, nicht einmal zweidimensional, sondern EINDIMENSIONAL! Das ist naiv. Und ich versehe das hier mit dem Begriff „Buhnismus“: Wenn Glaube und Hoffnung jegliche Expertise ersetzt.

Komme ich also auf die mehrdimensionale Betrachtungsweise anschaulich zurück:

Als ersten gravierenden Fehler von rund einem Dutzend in dem Test-Buhnen-Konzept habe ich die übersehene, längst versunkene ehemalige lange Steinmole der alten Fischerrinne benannt. Allein deren Existenz stellt das gesamte Testbuhnen-Projekt in seiner Aussagekraft in Frage. Nun betrachten wir einmal deren konkreten Einfluss:

Bei normalen Wasserständen, die um plus/minus 20 cm des Normalpegels schwanken, bildet sich in der üblicherweise von West nach Ost verlaufenden küstenparallelen Strömung und den vorherrschenden Windrichtungen von SW über West bis NW auf der vom Strand aus betrachteten linken Seite der versunkenen Steinmole ein Stauwasserbereich. In diesem setzen sich von der Strömung mitgeführte feine Sedimentanteile ab. Zu erkennen ist das, wenn man aus größerer Entfernung auf diesen Strandabschnitt blickt.
Dazu dieses Foto, aufgenommen von der großen „Neuen Seebrücke“ mit Blick nach Westen:
Blick von der Seebrücke nach Westen über das Testbuhnenfeld bei Turm 5
Blick von der Seebrücke auf das westliche Test-Buhnenfeld unter Markierung des Einflusses der übersehenen alten Steinmole (Aufnahme 15.10.2017 bei 520 cm Pegel).

Der sich üblicherweise von West nach Ost bewegende Strom steht auch bei östlichen Winden an, dann als Neerstrom entgegen der vom Wind induzierten Hauptströmung durch den Fehmarn-Sund in Richtung Westen. (Dazu in einem späteren Text mehr…)

Durch die Länge der Steinmole, die sich sehr erheblich weiter nach Norden erstreckt als die Zahnstocher-Reihen der Test-Holzbuhnen, reicht deren Einfluss hinsichtlich der küstenparallelen Strömung nicht nur in Richtung Osten nach Strömungs-Lee, sondern gerade auch nach Westen weit in das Testbuhnenfeld hinein. Früher, wie bereits beschrieben, wirkte sich der Molenkörper noch sehr viel weiter nach Westen aus bis über die DLRG-Hauptwache hinaus.

Worin aber besteht dieser Einfluss?

Es ist keineswegs nur die einfach zu verstehende Stauwirkung, die von der Mole ausgeht!

Eine fundierte Betrachtung der Situation an unseren Stränden kommt an einer Darstellung von höheren Wasserständen bis hin zu echten Hochwasserlagen nicht herum. Denken wir an die oben angerissene mehrdimensionale Betrachtungsweise, verändern sich insbesondere bei steigenden Wasserständen sehr gravierende Randbedingungen. Die zu beschreiben wird einen weiteren größeren Text erfordern. Also will ich hier nur einen Aspekt herausgreifen, von dem eine Expertise, auf die hin städtisches Geld in die Hand genommen wird, unbedingt hätte sprechen müssen. Da gibt es keine Entschuldigung.

Dieser Aspekt ist: Was ändert sich an der strömungsmechanischen Situation an der versunkenen Steinmole der ehemaligen Fischerrinne, wenn der Wasserpegel steigt und insbesondere die Strömungsgeschwindigkeiten der dann erheblich größeren Wassermassen und damit deren kinetische Energie massiv zunimmt? Dem mit numerischen Berechnungsmethoden beizukommen ist eine enorme Herausforderung, die wohl gar nicht zu bewältigen ist. Im Rahmen dieser Darstellung hier lassen sich allerdings einige Faktoren  –die weder erkannt noch berücksichtigt wurden–  zumindest in ihrer Existenz aufzeigen.

Ist die Mole bei normalen Wasserständen noch ein Staubauwerk, so ändert sich diese in ihrer hydromechanischen Wirkung hin zu einem von einer Schichtströmung überlaufenen Wehr in Form einer Sohlschwelle. Damit einher kommen Überlegungen aus dem Bereich der Thermodynamik und Potentialtheorie, jedenfalls im Grundsätzlichen, unterlegt von Betrachtungen über die verschiedenen Strömungsarten. Ohne das lässt sich die Situation vor Ort nicht durchdringen und verstehen.

Zudem wird die Annahme getroffen, dass die von Westen nach Osten setzende Strömung sich zumindest an der Strandseite so verhält, als hätten wir es mit einem offenen Gerinne zu tun ähnlich einem Fluss, also mit beidseitiger Begrenzung.

Nun mag der eine oder andere sagen: „ Nun fängt auch der Boldt an, herumzutricksen!“
Ja, der Einwand wäre berechtigt, wenn ich mich nicht zu der anderen Seite der „Gerinne“- Strömung äußern würde: Energetisch betrachtet ist die Seeseite der küstenparallelen Strömung durchaus begrenzt, denn bei Wind und Hochwasser aus West bis Nordwest oder auch aus Nordnordost läuft aus dem freien Seeraum bzw. links um Fehmarn herum ein „Wasserberg“ auf bzw. wird durch Windstau vor den Stränden gehalten (auch hier wird später noch eine Differenzierung fällig; jedenfalls ist das im Bereich zwischen Seepark und der alten Fischermole zu beobachten), der die Breite der zu betrachtenden Strömungsschicht asymptotisch nach seewärts begrenzt. Gegen die anströmenden Wassermassen erfolgt keine vom Strand wegführende Abströmung.
Somit können wir die alte Mole als Wehr in einem gerichteten, beidseits begrenzten offenen Gerinne betrachten. Das wird hydromechanisch verstanden und läßt sich zudem modelltheoretisch auch beschreiben und berechnen.

Was bedeutet das nun konkret?

Bei Starkwind driften die Wassermassen durch die „Berner Bucht“, seewärts begrenzt durch zwei Sediment-Transportzonen/-Bänder, die von der Hensen-Buhne bis auf den seewärtigen Kopf der versunkenen Fischermole zulaufen. Dabei werden die Wassermassen in einen Quasi-Trichter gedrückt, also in der Breite zusehends eingeengt. Weil Wasser nicht kompressibel ist, ein Massenverlust nicht auftritt, und der Energiegehalt der Strömung in Bezug auf den zu betrachtenden Querschnitt sich nicht ändert (es zählt die makroskopische Betrachtung; Energieumsetzungen von mechanischen Turbulenzen in Richtung Erwärmung dürften zu vernachlässigen sein, zudem erfolgt kontinuierlich ein Energieeintrag durch Wind), kommt es zu einer Überströmung der versunkenen Mole, die sich bei heftigerem Wettergeschehen von einer schleichenden Strömung hin zum typischen Geschehen über einem Wehr ändert.

Die auf der Westseite anstehende turbulente Strömung geht über der Schwelle in eine schießende Schichtströmung über. (Grenzschichtbetrachtungen, also die Reibung und Verwirbelung der Wassermassen direkt an den Oberflächen von Seeboden und Steinwall können wir hier beiseite lassen.)

Was hat das nun zu bedeuten?

Die von der Westseite aus zufließende Wassermasse passiert das Wehr, also die alte Fischerrinnen-Mole, und strömt nach Osten mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit ab. Da sich hinter der Mole der zur Verfügung stehende Raum noch düsenartig zweidimensional erweitert, nimmt insgesamt die Schicht schnell strömenden Wassers eine größere Breite bei höherer Geschwindigkeit ein und erreicht zudem hinter dem Wehr einen dann verminderten Wasserstand. Die Gesamtenergiemenge des Wasserkörpers bleibt dabei konstant. Dieser Effekt des niedrigeren Wasserspiegels, einhergehend mit vergrößerter Strömungsgeschwindigkeit, wirkt auch über das Wehr hinweg ein Stück nach Westen zurück, also nach Strom-Luv. Die dabei erhöhte Strömungsgeschwindigkeit, die sich zusätzlich durch überlagernde Wellenbelastung insbesondere an der rechten, also Strandwall-seitigen Kante auswirkt, ist die Ursache dafür, dass bei Hochwasserlagen verstärkt rechts vom Strandaufgang zwischen dem Restaurant „Suutje“ (vormals „kleine Sansi“, davor „Zur Muschel“) und der Lesehalle der Sand fortgerissen wird bis dass die Steinschüttung im Fuß des Strandwalls bei „Turm 5“ offen liegt. Dazu gibt es zahllose Photos, die allerdings erst vor diesem Strömungsgeschehen verstehbar werden und keineswegs „aus sich heraus“ sprechen.

Auf der anderen Seite, nach Osten geschaut, reißt die schießende Wasserschicht, die sich dem Beobachter durch ein Auseinanderziehen der einlaufenden Windwellen hin zu einer flachen Dünungswelle zeigt, gerade auch die gröberen Geröllanteile mit sich fort bis dahin, wo der schießende Abfluss in einen strömenden Abfluss zurück fällt. (Beobachten Sie einmal einen Wasserstahl etwa in der Dusche, der aufprallend auf einem glatten Boden zunächst glatt und flächig als schießende Strömung auseinander strebt, bis der Zustand schließlich kippt, durch Energie-„verlust“ und Boden-/Grenzschichtreibung der Widerstand wächst und zur Entstehung ringförmiger Wellen führt.)
Darüber hat sich im Laufe der Jahrzehnte die große Geröllfläche im Wasser westlich der Neuen Seebrücke bis etwa zur halben Strecke zur versunkenen Mole, dem unerkannten Wehr, entwickelt. Östlich der Neuen Seebrücke reicht dieses riesige Geröllfeld bis weit nach Osten bald vor den Strand vor dem ehemaligen Ferienlager der Sportjugend Berlin. So verwundert es auch nicht, dass gleich hinter dem kleinen Huk östlich von Turm 5 am Hundestrand das von der schießenden Strömung mitgerissene Geröll durchschnittlich größer ist als etwa im Bereich des Plateaus um die Neue Seebrücke herum. Die schwereren „Kattenköpp“ bleiben halt früher liegen als die leichteren Kiesel oder sonstigen Sedimentbestandteile.

An der alten Mole dort am Ferienlager, die ich selbst einst wieder aufsetzte, war der gleiche Effekt zuvor ebenfalls sichtbar. Er wird sich dort auch wieder einstellen, wenn die Steinmole nicht gepflegt wird. Ohnehin ist sie zu niedrig und bedürfte einer konstruktiven Verbesserung, um dann auch dem eigentlichen Graswarder in Verbindung mit weiteren sanften Eingriffen zu einem stabilen Sandstrand zu verhelfen.

Den Effekt der schießenden Strömung habe ich schon mehrmals auch vor den Wardervillen beobachtet, selbst wenn das Ereignis selten ist. Ende der 90er Jahre –das Datum könnte ich wohl noch herausfinden–  war es schon ein sehr eindrucksvolles Bild, bei Vollmond in klarer, kalter November- oder Dezembernacht, die mächtige breite Wasserschicht gleich einem weiten Fluss mit Tempo über den flachen Meeresboden dort rauschen zu sehen. Die Strömung war so stark, dass sich an mehreren Stellen sogar „stehende Wellen“ zeigten. Das sagt einem kundigen Hydrologen was…

Und so macht eine Sandaufspülung keinen Sinn, solange nicht die vier unterscheidbaren Strandabschnitte und besonders die zwischen ihnen liegenden Übergangs- und Grenzbereiche sauber beschrieben und hydromechanisch verstanden sind. Und darüber muss dann noch eine Einordnung der gesamten hiesigen Küste in die Systematik der Hochwasser-Ereignisse erfolgen. Dazu muss beschrieben und verstanden werden, dass es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Hochwassern gibt, die einer unterschiedlichen inneren Mechanik unterliegen und somit jeweils eigene negative wie auch positive Effekte mit sich bringen (wenn man diese denn zu nutzen wüsste…). Was die Sache nicht einfacher macht sind daraus sich noch ergebende Mischformen.

Sie sehen, mit einem so billigen (und dafür viel zu teuer eingekauften) Text zur letzten hier unter Verantwortung der HVB durchgezogenen Strandverbesserungsmaßnahme kommen wir hier nicht weiter. Statt also wieder einmal „Geld ins Wasser zu schmeißen“, sollte endlich eine fachlich saubere Analyse vorgenommen und ein daraus schlüssig abgeleiteter Plan erarbeitet werden. Das erfordert ein Denken, aus dem das Wort „Ingenieur“ Bedeutung erhält.

Es ist jedenfalls kein Ausweis profunder Expertise, wenn ohne Nennung von Aufnahmedatum und Pegelstand zum Aufnahmezeitpunkt (hätte man das Datum, ließe sich der Wasserstand ja noch nachrecherchieren!) Bilder als „Beweis“ in dem von den HVB beauftragten Gutachten transportiert werden, noch dazu mit dem dahingeworfenen Begriff „Lee-Erosion“. So die Abbildungen 5 und 6 der begleitenden „Fotodokumention“.

Bitte beachten Sie auch den diesem Beitrag angehängten, bebilderten ergänzenden Kommentar.

Schon VOR dem Starkwind-Stauhochwasser war der Sand massiv abgetragen

Es ist irritierend wenn nicht gar verstörend, in der Sitzung der Stadtvertretung am Donnerstag, den 12. Oktober 2017, während der gesamten Erörterung mitanhören zu müssen, dass alle nur immer von der einen vorgeblichen Sturmflut in der Nacht vom 04. auf den 05. Januar sprechen obwohl sofort nach Beendigung der Aufspülarbeiten und besonders im Dezember 2016 der Sandabtrag begann.
Schon da war zu erkennen, dass die sieben „Testbuhnen“-Holzpfahlreihen im westlichen Feld bei nur moderat höherem Wasserstand nicht die geringste Wirkung entfalten um dem permanenten Sandverlust entgegen zu wirken. Von noch größerer Bedeutung ist, dass die Buhnenfelder einer Belastung des Ufers bzw. des Strandwalls durch brechende und anbrandende Wellen nichts, aber auch rein gar nichts entgegen zu setzen haben. In dem Bauplanungs- und Durchführungsgutachten steht entsprechend auch nichts dazu. Es fehlt jegliche Analyse erhoffter Effekte bei deutlich höherem Wasserstand!

Wie kann die gesamte „Diskussion“ so an der Realität vorbei laufen? Doch nur, wenn die Hoffnung auf Exculpation eine solch verzerrte Interpretation der nicht verstandenen hydromechanischen Prozesse herbei beschwört. Das ist „Buhnismus“, die fast religiös verblendete Beschwörung eines falschen Mantras, demnach „durchlässige Holzpfahlbuhnen wirken“. Nein, sie wirken nicht, und da braucht es keine weiteren vier Jahre eines intransparenten Monitorings.
Er wird nicht besser — egal wieviel Sand auch immer da noch wieder hingespült werden soll.
Tatsächlich lässt der hier nach extern auf die Lübecker Nachrichten / LN-Online verlinkte Artikel  http://www.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Wenn-die-Ostsee-den-Sand-frisst über die Situation schon in der Vorwoche zur vermeintlichen Sturmflut, in der eigentlich nichts Ungewöhnliches passierte, hellhörig werden: Von Seiten der HVB gab es mitnichten auch nur das geringste Signal, frühzeitig über die Lage vor Ort Informationen auszutauschen. Für mich gab es da auch kein Herankommen, wie es sich im weiteren Verlauf des Sommers noch herausstellen sollte.
Das war auch zuvor schon Ende November 2015 so: Ich gab dem weiteren Geschäftsführer der HVB, Herrn Wohnrade einen Text herein, der kurz darauf dann von der Heiligenhafener Post abgedruckt wurde. Nein, Herr Wohnrade hielt es nicht einmal für nötig, auch nur kurz anzurufen. Es ist keine Führungskompetenz, Skeptiker am liebsten ganz kaltzustellen. Das nenne ich vor dem Hintergrund heutiger, belegter  Erfahrungen mit den verantwortlichen Leitern des städtischen Eigenbetriebes „wurschtige Ignoranz„. Und darüber lässt das Stadtparlament zu, dass die öffentliche Kasse leer gefahren wird?

Bitte, Herr Bürgervorsteher Grönwald, machen sie dem als oberster Interessensvertreter der örtlichen Bevölkerung ein Ende! Die Gemeindeordnung sieht Sie in dieser Position.

Bürgerfrage 13.06.2017 zum Museumshafen

Der Stadt Heiligenhafen
Di., 13.06.2017 um 19:00 Uhr, Sitzung des Wirtschaftsausschusses

Zu TOP 4:Bürgerfragestunde„:
um Protokollierung der Frage wird explizit gebeten; einer Veröffentlichung von Name und -soweit erforderlich- meiner Anschrift wird zugestimmt, eine Datenschutzfreigabe wird erteilt

__| Zum Thema Organisation und Verwaltung der Häfen der Stadt Heiligenhafen

Hintergrund:

Am 13. Juni 2016, also vor genau einem Jahr, stellte ich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss die Frage, ob „der Bürgermeister, der Bürgervorsteher oder anwesende Stadtvertreter Kenntnis davon haben, dass hier Leute behaupten, sie hätten sich ein Stück des Kommunalhafens gesichert.“ Herr Erster Stadtrat Karschnick antwortete zunächst, ihm sei davon nichts bekannt, und gab die Frage an die weiteren Sitzungsteilnehmer.

Übereinstimmend wurde zurückgegeben, dass die Anwesenden davon nicht wüssten und auch in den Gremien dazu nichts bekannt sei. Unter vorsichtigster Andeutung eigenen Wissens um denkbar beteiligte, nicht unproblematische Personen, gab der Ausschussvorsitzende die Frage an den anwesenden Geschäftsführer der städtischen Eigengesellschaft HVB weiter, die für die Häfen verantwortlich zeichnet.

Herr Wohnrade antwortete, er „könne sich durchaus vorstellen, worauf Herr Boldt abzielen würde. Dennoch: Allein die HVB entscheiden in Hafenangelegenheiten, und niemand sonst. Es ist also gar nichts daran. Mehr gibt es nicht zu sagen.“

Am Montag, den 07.11.2016 von 10 bis 12 Uhr hatte ich in diesem Zusammenhang ein zweistündiges Gespräch mit dem amtierenden Bürgervorsteher in dessen Rathaus-Sprechstunde. Unter Mitgabe einiger aussagekräftiger Unterlagen wurde eine schärfer werdende Problematik erörtert. Eine substantielle Rückmeldung dazu gab es bis heute nicht. [Zusatz: Das gilt unverändert bis jetzt, Oktober 2017…]

Am 30.01.2017 stellte ich unter zu TOP 3 erneut zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss Fragen zum Thema „Hafen“, die im RISO explizit dokumentiert sind.

Zuletzt fragte ich zum Thema im gleichen Ausschuss am 22.05.2017. Ohne weitere eigene Erörterung der Sitzungsteilnehmer wurde meine Frage gleich an den anwesenden Geschäftsführer der HVB, Herrn Wohnrade, weitergegeben.

Ich bezog mich dort auf die gerade vorgetragenen Sachverhalte, ergänzt um folgendes:

[Eigenzitat:] „Nun lastet erheblicher Druck auf dem Trägerverein der großen weißen Ketsch dort im Hafen, die tatsächlich in gemeinnütziger Trägerschaft steht, demnach das Schiff den Hafen zu verlassen hätte auch wenn es an einer nachvollziehbaren oder begründeten Kündigung mangelt.“

Und: „Zwischenzeitlich gibt es dort einen Museumshafen eines zweifelhaften Vereines, zu dessen Gründungsmitgliedern ich gehörte und aus dem ich ohne echte Grundlage und unter Verletzung aller rechtlichen Normen ausgeschlossen wurde. Mittlerweile wurden mehrere Schiffe dorthin geholt, und weitere würden kommen. Wie kann es sein, wo ein Beschluss zu einem Museumshafen bzw. ein Konzept nicht zu erkennen ist und auch nicht ersichtlich ist, dass man die jetzigen Akteure dort gewähren lässt?“ [Ende Eigenzitat 22.05.2017]

Darauf die in knappen Sätzen formulierten Antworten Herrn Wohnrades auf Basis unmittelbar gefertigter Mitschrift:

  • Wir, die HVB, sind Hafenbetreiber.
  • Ich weise den Eignern Liegeplätze zu
  • Dem Museumsverein wurde nichts überlassen.
  • Das ist aus meiner Sicht falsch dargestellt.
  • Allein der Staberhuk wurde ein Platz zugewiesen. Dem ehemaligen Polizeiboot.
  • Das muss erst einmal genügen.
  • Mehr ist aus meiner Sicht nicht passiert.

Später führte Herr Wohnrade an anderer Stelle noch aus, dass im Zuge des Neubaus der Kleinfischerbrücke zwei Kutter von der Ostmole zurück in den Hafen geholt werden sollen.

Konkret ist am Sonntag, den 11. Juni 2017, im Hafen nun folgendes passiert:

Das große Sportboot „CARINA“ mit dem amtlichen Rufzeichen DDBU hat am Sonntag um 13:15 den seit 2007 zugewiesenen Liegeplatz unter Führung einer Schifferin aus Hannover für kaum mehr als 3 Stunden verlassen, um an dem Verein interessierten potentiellen Neumitgliedern das Schiff „unter Segeln“ zu zeigen.

Kaum dass die Yacht aus der Sicht war, begannen diverse Aktivitäten im Kommunalhafen: Unter gestikulierenden Anweisungen der Ersten Vorsitzenden des obskuren Vereines „Museumshafen am Warder e.V.“, wurden mehrere Schiffe verholt und auch aus anderen Hafenecken an dem nur kurz vakanten Liegeplatz der „CARINA“ vertäut.

Von mir auf dem Steg mit der Aufforderung, den Liegeplatz freizuhalten, darauf angesprochen, entgegnete die Frau B. unter Berufung auf den Hafenmeister und ausdrücklich auf „Herrn Wohnrade“, dass hier nun die Liegeplätze der Schiffe des „Museumshafen-Vereines sind“. (…und anderes mehr; hier ausgelassen)

Um 16:00 Uhr hatte sich der Vorstand des „SV Jade e.V.“ bereits an die Wasserschutzpolizei in Puttgarden gewandt. Deren Rückruf bei mir enthielt den Streitbeilegungsversuch, eine weitere Eskalation zu verhindern indem die betroffene, gerade zurückkehrende Yacht zunächst auf einen anderen Liegeplatz in den Häfen gelegt wird. Ein Eingreifen der Wasserschutz wäre schwierig, da ein Kommen einige Anfahrtszeit erfordert.

Erneut darauf angesprochen, der „CARINA“ das Anlegen zu ermöglichen, führte Frau B. Dinge an, die nur aus dem internen Verwaltungswissen der HVB stammen konnten. Ungerührt sagte sie weiter, das wäre „unser Museumshafen“, und die von ihr dorthin gelotsten Schiffe würden dort liegen bleiben. So blieb mein letzter Versuch zur Klärung erfolglos.

Meine Frage dazu:

Handeln im Hafen unautorisierte Personen oder gar ein hinsichtlich der Gemeinnützigkeit in Frage zustellender „Verein“ ohne Wissen und Kenntnis des Hafenbetreibers und machen, was sie wollen? Oder sind die über ein Jahr wiederholt den Stadtverordneten gegebenen Antworten des Geschäftsführers der städtischen Eigenbetriebes unwahr?



Nachsatz:
Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Herr Stadtverordneter Gerhard Poppendiecker, der zudem lange Jahre zuvor den Hafenausschuss leitete und der sagte, mit dem Hafen hätte man gottlob nichts mehr zu tun, las sich zu Sitzungsbeginn den vorstehenden Text durch und beschied, diese Frage nicht zuzulassen. Sie wäre ohnehin zu lang.
Es hätte allerdings kaum die jedem zustehenden drei Minuten gedauert, Hintergrund und Frage vorzutragen. Zu solchen Vorgängen werden andernorts ganze Untersuchungsgremien zwecks umfänglicher Überprüfung eingerichtet!
Hier zeigt sich mangelnde Kritikfähigkeit, der Unwille zu gebotener Transparenz, und letztlich undemokratisches Verhalten eines, so hier, Urgesteins der örtlichen SPD. Wissen die Stadtvorderen um die fragwürdige Auslagerung von Verwaltungsprozessen aus dem Rathaus an die HVB? Soll das gar nicht erst in des Bewußtsein der Öffentlichkeit gelangen? Wie fragwürdig ist denn beispielsweise die „Übertragung“ von Eigentum, sprich ganzen Häfen, Premium-Grundstücken, den Stränden und was weiß noch? Gibt es inzwischen in unHeiligenhafen einen mutierten Begriff von mittelbarem Eigentum? Eine juristisch interessante Frage…

Bericht zur Sonder-Sitzung der Stadtvertretung am 12. Oktober 2017

Bericht zur Sonder-Sitzung der Stadtvertretung am 12. Oktober 2017 um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses der Stadt Heiligenhafen:

Tagesordnung:

1. Feststellen der Beschlussfähigkeit
2. Genehmigung der Tagesordnung
3. Einwohnerfragestunde
4. Einwendungen gegen die Niederschrift [Anm.: bezüglich der vorhergehenden Sitzung]
5. Mitteilungen des Bürgermeisters
6. Strandaufspülung im Bereich des Badestrandes Steinwarder Außenküste in Folge der Sturmflut vom 4./5. Januar 2017
hier: Vergabe der Ingenieursleistungen [Anm.: Bautechn. Begleitung durch externes Fachwissen]
7. Strandaufspülung im Bereich des Badestrandes Steinwarder Außenküste in Folge der Sturmflut vom 4./5. Januar 2017
hier: Vergabe der Bauleistungen [Anm.: Der eigentliche Bauauftrag]
8. Anfragen und Verschiedenes

Auf die Unterschreitung der Ladungsfrist gem. § 34 Abs. 3 GO und § 6Abs. 3‑GeschO der Stadtvertretung wird hingewiesen.


Die vorstehende Tagesordnung trägt „Mit freundlichem Gruß“ die Zeichnung des Bürgervorstehers Gottfried Grönwald.
Die Beschlussvorlagen zur Sitzung gemäß Tagesordnung sind von Bürgermeister Heiko Müller unterschrieben und tragen das Datum von Montag, den 09. Oktober 2017.
[Die Anmerkungen oben in eckigen Klammern sind zur Erläuterung zugefügt]


Die erst am Mittwoch, d. 11.Oktober 2017, in der „Heiligenhafener Post“als amtlichem Mitteilungsblatt bekanntgegebene Sitzung ist aus meiner Wahrnehmung ein Schaustück, wie trotz erheblicher thematischer Vorlaufzeit seit Jahresanfang die Entscheidung der Stadtvertreter unter inakzeptablen Zeit- und Entscheidungsdruck gestellt war.
In einer komplizierten Thematik, die verbissen seit Jahrzehnten rein meinungsbasiert geführt wird da es an profunden fachlichen Unterlagen und kompetenter bautechnischer Begleitung fehlt, sollten die Stadtvertreter/Innen durch eine Entscheidung erneut erhebliche finanzielle Konsequenzen durchdenken, abwägen und entscheiden.
Das war für mich Anlass, den in dieser meiner Webseite www.niclas-boldt.de veröffentlichten Beitrag über Nacht zu erstellen und am Mittwochmorgen scharf zu schalten. Kenntnis von der so kurzfristig einberufenen Sitzung hatte ich allein durch Beobachtung des Ratsinformationssystem in der Webseite der Stadt Heiligenhafen.
Bereits am Morgen des 11. Oktober in der Zeit zwischen 07:00 und 08:00 Uhr informierte ich den Bürgermeister, den Bürgervorsteher sowie über die mir im Internet zugänglichen offiziellen Kontaktdaten die Ortsverbände der im Stadtparlament vertretenen Parteien (CDU | SPD | Bündnis90/Gruene | FDP) und Gruppierung (BfH). Von daher hat das gesamte politische Gremium mit dem in meiner Webseite publizierten Hintergrundwissen noch rechtzeitig und belegbar in Kontakt kommen können. Das ist offenbar auch erfolgt.

Vor diesem Hintergrund versprach die Sitzung am 12. Oktober 2017 einen spannenden Verlauf:

Von den 19 Stadtvertretern waren nur 13 anwesend, die fehlenden entschuldigt.
Als Repräsentanten der Stadtverwaltung waren nur der Büroleitende Beamte sowie der Leiter des Bauamtes, Herr Pfündl, zugegen. Der Bürgermeister Herr Heiko Müller selbst war (urlaubsbedingt?) abwesend.
Von Seiten der Presse / der Heiligenhafener Post war nur Herr Peter Foth zugegen, dessen Kürzel „ft“ Sie bereits in meinem Kommentar vom 11. Oktober 2017 00:29 zum davor stehenden eigenen Beitrag wahrnehmen konnten.

Im Publikum saßen nur 10 Beobachter bzw. Zuhörer, von denen bis auf einen Herren eigentlich alle zu den „Stammgästen“ zählen, zwei zudem bürgerliche Mitglieder in dem einen und anderen Ausschuss sind, und zwei Vertreterinnen des Jugendbeirates. Also nur 10 von knapp 10.000 Einwohnern, die mittelbar durch finanzielle Belastung infolge der Beschlüsse betroffen sind. Eindeutig zu wenige…

TOP 1:    Beschlussfähigkeit war gegeben

TOP2:    Offenkundig war Frau SV Rübenkamp gut vorbereitet. Sehr richtig bat sie darum, TOP6 und TOP7 gegeneinander zu tauschen da es keinen Sinn macht, erst über die Ingenieursleistungen abzustimmen ohne zu wissen, ob es zu einem Beschluss über die Vergabe der Bauleistungen, insbesondere der Sandaufspülungen, überhaupt kommt. Dem wurde einstimmig gefolgt.
[Anm.: Diese sinnhafte Reihenfolge hätte von Seiten der verantwortlichen Sitzungsleitung von vornherein hergestellt sein können und müssen, was nicht für gute Vorbereitung spricht.]

TOP3:    Die erste Klippe dieser Sitzung war  –so mein Empfinden–  die Bürgerfragestunde. Aufgrund der längeren Vorgeschichte wurde offenbar erwartet, dass „Bürger Boldt“ (so mehrfach die LN) die Sitzungsteilnehmer wie vielfach zuvor gerade zu diesem Thema mit Fragen quält. Es meldete sich stattdessen zunächst ein Bürger, der eine ihm mißliebige Begegnung mit skateboardfahrenden Kindern/Jugendlichen hatte, die ihn „fast vom Fahrrad gerissen hätten“.
Seine Frage: „Was meint die Politik denn tun zu können, damit die Halbwüchsigen nicht dort herumtollen, wo sie andere „unbescholtene Bürger“ gefährden?“
Ja, das ist ein großes, schlimmes Problem… Da muss die Politik eingreifen, denn wer kann denn schon selbst das Gespräch mit den Kids suchen und für Verständigung und Einsicht werben? […rolleyes…]
Dennoch: Besonders Herr SV Karschnick versuchte langmütig, auch die straßenverkehrsrechtlichen Aspekte zu erläutern. Auch diverse Hinweise auf Maßnahmen der Vergangenheit, die Skaterbahn etc., erfolgten. Es liegt nun aber ‚mal in der Natur der Sache, dass die Jugendlichen sich immer wieder neu finden und sich ihre Plätze und Räume suchen. [Richtig!] Ein gute Idee hatte Frau SV Waschner, indem sie auf den bestehenden Jugendbeirat verwies, der im Publikum vertreten war.

Nach dieser ersten Frage richtete der Bürgervorsteher sein Wort erneut an das Publikum: „Sind noch weitere Fragen?“, mit Blick in meine Richtung. Ich erklärte mich so: „Nein, ich habe keine Frage, da ja bereits Antworten von mir im Raum stehen.“
Kurz allseitiges leicht befreites Auflachen.
[Puh, diese Klippe ist umschifft… (Aufatmen beim Bürgervorsteher)]

TOP4:    Frau SV Rübenkamp führt eine kleine Korrektur der Niederschrift der letzten Versammlung herbei

TOP5:    Mitteilungen des Bürgermeisters: Keine. Er ist ja nicht anwesend…

TOP7:    Herr Bürgervorsteher Grönwald führt knapp in den Beratungsgegenstand ein. „Möchte jemand was dazu sagen?“

Frau SV Rübenkamp (SPD): „Wir (Partei/Fraktion) haben uns dazu weiter beraten. Wir argumentieren im wesentlichen wie die Beschlussvorlage. Wegen der Sturmflut (!) müssen wir uns dieser Maßnahme stellen. Aber: Wir bemängeln die Kurzfristigkeit dieses Entschließungsantrages!
Inhaltlich hat sich Frau Rübenkamp zu Details geäußert, die ich bereits in meinem zuvor publizierten Beitrag beleuchtet oder angerissen hatte:
„An welchen Stellen soll aufgespült werden?“
„Würde das Monitoring an den Testbuhnenfeldern nicht verfälscht werden?“
„Warum muss der Auftrag vor den Herbst- und Winterstürmen erteilt werden?“
„Da wir ca. 350.000 EUR selbst beisteuern müssen ist das Geld weg wenn im Frühjahr wieder das gleiche Problem auftaucht, um den Strand wieder für die Sommersaison herzustellen.“
„Wir verzichten entweder auf die Fördergelder, oder wir beantragen diese, dann aber mit Verlagerung der Zeitfenster!“

Herr SV Karschnick (CDU): „Die CDU hat eine ähnliche Sichtweise!“
Herr Karschnick wendet sich an den Bauamtsleiter Herrn Pfündl und sagt: „Ich sehe nur die Ausschreibungen zu den Sandaufspülungen, nichts zu den weiteren Schäden. Wie steht es damit?“

Es ist zu erkennen, dass Herr SV Karschnick gern den Bürgermeister selbst mit dieser Frage konfrontiert hätte, zumal der das Geld ja wohl beim Land eingeworben hat. Der Bürgermeister ist allerdings nicht anwesend. So steht Herr Pfündl nun allein im Regen …

Herr Pfündl, Bau-Ingenieur und Leiter des Bauamtes, antwortet sehr konzentriert und bemüht:
„Ich will weiter ausholen: In der Sturmflutnacht (!) haben wir Schäden gehabt, die teilweise schon behoben sind. Schäden an der Brücke (12.000 EUR / Badebrücke vor der DLRG Hauptwache?), am Steindeckwerk vom Seepark (ca. 50.000 EUR, noch offen), und insbesondere die Sand-Rettungsaktion (siehe dazu meinen Leserbrief in der HeiPo vom 06. oder 09. Januar 2017) der HVB durch die Firma „von Schönfels“ mit rund 110.000 EUR Netto. Diese Kosten sind zunächst von der HVB verauslagt worden.
In Gesprächen mit der Fachbehörde, dem Landesamt für Küsten- und Naturschutz, ist nach langen Verhandlungen ein Schaden durch Sandverlust in Höhe von 35.000 m³ anerkannt worden. Die Förderstelle / das LKN ist bereit, einen Sandverlust von 22.000 m³ zu übernehmen. Das bedeutet, der Förderbescheid nennt einen Betrag von 290.000 EUR für die Sandaufspülung.
Insgesamt erkannt das Land einen Schaden von 430.000 EUR an. Davon will die Behörde die Hälfte zahlen. Daraus ergibt sich die Förderbescheid genannte Höchstgrenze von rund 215.000 EUR.“

Dagegen, so Herr Pfündl, „haben wir schon Einspruch eingelegt“: Die Minderung der anerkannten Gesamtmenge stellen eine lineare Kürzung dar, obwohl einige Positionen in den entstehenden Kosten konstant sind, also unabhängig von der Fördermenge. Es sind dieses insbesondere die Baustelleneinrichtung und die Verlegung der Aufspülleitungen.

„Jetzt haben wir zudem eine besonders schwierige Situation wegen der Eilbedürftigkeit. Eine Durchführung der Maßnahme bis Ende Oktober ist gerade noch VOB-konform.“ [VOB: Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, ein Regelwerk besonders zur Steuerung von öffentlichen Baumaßnahmen]

Die Behörde hat sich das einfach gemacht.“

Des weiteren trug Herr Pfündl vor, er „habe große Bauchschmerzen, wenn die Steinschüttung bzw. die Fusspfahlreihen am Uferdeckwerk des Seeparks nicht repariert werden“. Auch drängt die Firma Rohde-Nielsen sehr, um die Sandaufspülung (siehe Seite 9 :: 44.000 m³) in Heiligenhafen gleich im Anschluss an die Strandverbesserung in Burg-Tiefe angehen zu können. Es mag fraglich bleiben, ob die Firma im Frühjahr noch zu bekommen ist.
Es ist aber nicht geklärt, „wo, wann und wie schütten wir auf?

Frau SV Rübenkamp stellt eine Zwischenfrage: „Kann man die Sandmassen nicht zunächst an einem anderen Ort zwischenlagern und erst zu Saisonbeginn zur Strandverbesserung einsetzen?

Herr Pfündl antwortet darauf: „Ein Depot anzulegen ist technisch problematisch und nicht vertretbar in den weiteren Kosten. Es ist einfach nur schweineteuer…“
Weiter fragt er: „Warum diese Eile?“ „Mittlerweile müssen auch von anderer Seite kritische Fragen an die Behörde aufgelaufen sein! Auch für andere betroffene Gemeinden sind die Zeitfenster sehr knapp bemessen.“
„Wir sind jetzt direkt abhängig von der Firma Rohde-Nielsen (Sand- Spül- und Baggerarbeiten). Das ist für uns eine sehr schwierige Situation!“
[Ich kann Herrn Pfündl voll verstehen…]

(Es folgte eine kurze Diskussion unter mehreren Stadtvertretern…)

Herr Pfündl: „Ich bin überfragt was passiert, wenn wir nur die „kleinen“ Schäden angehen, aber den Sand lassen.“ [Erkennbar hätte Herr Pfündl an dieser Stelle die Unterstützung seines Chefs, des Bürgermeisters als Betreiber der Fördermitteleinwerbung, gebraucht…]

Sein Fazit: „So ein komplexes Problem habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt!“

Weiter trägt Herr Pfündl vor:
„Ich habe die Kosten für das Deckwerk mit 56.000 EUR gerechnet.“
„Wir haben von Seiten der Verwaltung alles getan. Wir haben auch Rücksprache mit dem Ingenieurbüro Wald & Kunath gehalten. Der Förderstelle ist es völlig egal, wenn sich stadtseitig die Dinge ändern. Die Fördergelder sind gedeckelt. Egal was das am Ende alles kostet – es gibt höchstens nur die bewilligte Summe.“
„Weil die Gesamtkosten tatsächlich eher bei 800.000 EUR liegen, kommen wir nur auf eine Förderquote von 25 bis 30 %!“ [Somit liegt der Kostenanteil allein der Stadt Heiligenhafen bei fast 580.000 EUR, wobei die Nachhaltigkeit von Sandaufspülungen in höchstem Grade in Frage zustellen ist, so meine weiter in dieser Webseite auszuführende Argumentation.]

Frau SV Rübenkamp empört sich [berechtigt]: „Das kann doch nicht sein, dass sich das Wirtschaftsministerium so unverständig gibt!

Herr Pfündl berichtigt dahingehend, dass die Verantwortung dort eher beim Tourismus-Ressort liegt, dem die technische Seite mehr oder weniger egal zu sein scheint. So hat Burg auf Fehmarn den Zuwendungsbescheid drei Wochen eher als Heiligenhafen erhalten.
Es ist fraglich, ob die Förderung noch für den März oder April des kommenden Jahres eingeholt werden kann und Rohde-Nielsen dann erst liefert. Der Bauamtsleiter wiederholt, dass überschlägig bei einem Förderbetrag von 216.000 EUR maximal eine Förderquote von 25 bis 30 % erzielt wird.

Frau SV Steuck (SPD) fragt nach anderen/weiteren Kosten.

Herr Pfündl fasst noch einmal zusammen, dass diese bei etwa 70.000 EUR liegen und weitgehend schon abgedeckt sind, allerdings bis auf die darin größte Position der Reparatur des Deckwerkes am Seepark. Mahnend erinnert er die Sitzungsteilnehmer daran, dass „es immer um die Anerkennung der förderfähigen Kosten geht.“ „Nicht zu vergessen, dass die HVB ja schon fast 180.000 in diesem Zusammenhang investiert hat!“ [Mein Gedanke dazu: „… im Wasser versenkt hat…“]

Herr SV Karschnick (CDU) bringt ein, dass er  –um zu einem Ergebnis zu kommen–  „den Antrag stellen wird, der Beschlussvorlage unter Vorbehalt zuzustimmen, wenn

  • der Termin für die Durchführung der Sandaufspülung auf das Frühjahr verlegt wird,
  • die weiteren Kosten bekannt sind und
  • die Förderung steht.

Wir wollen das anschieben, aber erst im Frühjahr loslegen.“
„Wenn einer der drei Punkte nicht klar ist, dann beerdigen wir das!“
„Wir müssen das so anschieben, sonst muss man auch mal das Ministerium hinterfragen!“
[Ja, richtig, Herr Karschnick. Ich bin dabei!]

Herr SV Rehse fragt in Richtung Herrn Pfündl’s noch einmal zur Klarstellung nach:
In den Beschlussvorlagen „geht’s nur um Sand, nicht um Steine, wenn ich das so lese… Warum?“

Herr Pfündl gibt als Antwort Auskunft zum Stand der weiteren Ausschreibungen. So seien die Angebote zu den Arbeiten am Deckwerk des Seeparks gerade erst eingegangen und eröffnet, aber noch nicht ausgewertet. Dafür bräuchte das Bauamt noch einige Tage.

Herr Bürgervorsteher Grönwald nimmt schließend die Diskussion wieder an sich und fasst zusammen, dass noch viel zu viele Fragen offen sind. „Da müssen wir noch mal eine neue Sitzung machen, dann schieben wir das jetzt!“
Wenn wir jetzt beschließen, dann wartet nur der eine oder andere Bürger darauf uns hier aufzuspießen!“ und spricht das in meine Richtung. Ich nehme Blick und Rede auf und erwidere laut: „Ja, genau!“, wobei wir eigentlich alle kurz erleichtert lachen…
Dabei ist die Situation für das Stadtparlament in dieser Angelegenheit weder leicht noch lustig.

Herr Pfündl fügt hinzu, seitens des Ministeriums besteht eigentlich kein Spielraum, aber „wir versuchen zu klären ob es nicht doch möglich ist, mehr Zeit zu bekommen um überhaupt eine tragfähige Basis zu finden“.

Herr Bürgervorsteher Grönwald fasst zusammen: „Also noch kein Beschluss. Dann können wir da noch ‚mal überlegen.“

Frau SV Rübenkamp hakt bei Herrn Pfündl noch einmal nach:
„Warum wird mit Wald & Kunath wieder ein externes Büro eingeschaltet?“
„Warum können wir die Ingenieurs-Leistung nicht hier vor Ort einkaufen?“
„Ich meine das jetzt ganz ernst!“

Thumbnail zur Verlinkung auf die Webseiten von LN-Online.de mit freundlicher Genehmigung vom 16.10.2017

[ >>KLICK<<  in’s Bild!]    Abbruchkante an „Turm 5“, Heiligenhafen. Aufgenommen am 28.12.2016, veröffentlicht in den „Lübecker Nachrichten“ am 30. 12.2016 mit Bild und Text von MANTIK

Herr Pfündl gibt die Auskunft, für eine solche komplexe Aufgabe „haben wir die Kapazitäten selbst dann doch nicht im Haus.“

Herr SV Karschnick (CDU) kommentiert diese Antwort vom Leiter des Bauamtes dann wie folgt: „Wir hören vom Chef, wir können das alles auch selbst. Wenn Sie sagen, Herr Pfündl, wir können das zwar machen aber haben nicht die personellen Ressourcen … – dann das eine klare und ausreichende Antwort!“

Herr Bürgervorsteher Grönwald beendet die umfangreiche und disziplinierte Erörterung zum Thema „Beseitigung der Schäden aus der Sturmflut vom 04./05. Januar 2017″ mit der Bemerkung, „es ist also noch etwas Zeit“.

Es wird beschlossen, vorerst keinen Beschluss herbeizuführen.  (!)


TOP8:    Es folgt noch eine kurze Sachverhaltsklärung, initiiert von Frau SV Rübenkamp, zu einer anderen Frage in Bezug auf einen offenen Rechnungsausgleich zwischen der Stadt Heiligenhafen und dem Eigenbetrieb HVB. Das lasse ich hier in meinem „Sitzungsprotokoll“ jetzt einfach aus.
Nur soviel: Herr Pfündl als letztlich einzig anwesender Auskunftgeber war da im Detail wohl auch nicht in allen Einzelheiten im Bilde. Wie auch. Er wollte die Frage aber mitnehmen und zur nächsten Sitzung für Klärung sorgen.
…und zu einem weiteren Thema fasste auch Frau SV Steuck nach. Die Antwort hörte sich gut an, das Thema bekommt auch in dieser Webseite noch einen Platz…

Um 20:17 endete die denkwürdige Sitzung. Zu Donnerstag, den 26. Oktober 2017 um 19:30 Uhr, ist erneut eine Sondersitzung zum Thema „Strand und Sand“ angesetzt.


Hier mein Fazit:
Es kann nicht angehen, dass aus eklatantem Versagen anderer Organe oder Zuständigkeitsebenen hier ein Gremium aus Ehrenamtlern „am letzten Ende“ in große Not kommt. In der Sitzung zeigte sich erneut die tatsächlich falsche Annahme, in Hinblick auf den so schnellen Sandverlust sei die „Sturmflut“ vom 04./05. Januar 2017 ursächlich. Nein, denn die besaß gar nicht die Merkmale eines Hochwassers der hier wirklich gefährlichen Art, was ich an anderer Stelle in meinen Webseiten noch weiter ausführe.
Die Stadt Heiligenhafen bzw. der offensichtlich am Bauamt vorbei dafür herangezogene Eigenbetrieb HVB, geführt von „Touristikern“ die Verwaltung gelernt haben, ist mit dem „Testbuhnen-Projekt mit umfangreichen Sandaufspülungen“ einem Konzept aufgesessen, welches gröbste fachliche Fehler aufweist. Diese hätten von den mehreren einbezogenen „Experten“ gesehen werden müssen. Es sind allerdings Rahmenbedingungen und Einflussgrößen übersehen worden, die elementar, aber teilweise auch sehr speziell sind. Es lassen sich eben nicht Modellannahmen aus Tankversuchen 1:1 in die Natur übertragen, weil das theoretische Modell eben nur einen sehr beschränkten Katalog an Grundannahmen abbilden kann. Es gibt hier Einflussgrößen, die selbst ein Professor seines Faches nicht mal eben so mit einem Spaziergang entlang des Ufersaumes erkennen oder gar aus einem Google-Earth-Luftbild ablesen kann.

Es kann auch nicht allein darum gehen, dass der Bürgermeister „erfolgreich“ Geld einwirbt. Maßgeblich in der Entscheidung muss sein: Werden die von unserer städtischen Gemeinschaft selbst aufzubringenden Mittel tatsächlich nachhaltig eingesetzt?
Die Stadtvertreter/Innen dürften sehr wohl das Gefühl haben, gerade in Bezug auf die Strände nicht gut beraten zu sein.  Ja, das sind sie –SIE– auch wirklich nicht!
Woran erkennen Sie übrigens einen Experten? Der kann vorab erklären, warum etwas ist, und wie es sich entwickelt. Der wirft nicht mit vermeintlich schlauen Fachbegriffen wie etwa „Lee-Erosion“ um sich. Der kann beschreiben, welche komplexen Prozesse dem unterliegen, was meist unerklärt in einem oft zufälligen Bild sichtbar ist…

Warum muss aber der städtische Haushalt dafür herhalten, wenn externe Berater sich mit Test-Szenarien/Test-Buhnenfeldern erst schlau machen wollen?

Ich denke, anstatt dass

  • der Bürgermeister sich rühmt Geld zu beschaffen,
  • das Parlament sich genötigt sieht fremdem Geld auch noch ein Mehrfaches an „eigenem“ hinterher zu schmeißen (noch dazu nutzlos ins Wasser),
  • der Bauamtsleiter sich wohl recht allein gelassen fühlt (vielleicht auch, weil die Zuwendungsbescheide einen Rahmen setzen, der besserem eigenen Ingenieurswissen zuwider läuft),

sollten alle Gremien der Stadt Heiligenhafen entschieden Ersatz für die Kosten und den Schaden von Seiten der Landesregierung fordern, die uns hier zum Spielball von praxisfernen Theoretikern und Jüngern verengter Sichtweisen und naiven Hoffnungen machen.

Glaubt denn wirklich jemand, der sich nicht selbst belügt, die Zahnstocherreihen der Test-Buhnenfelder bewirken irgend etwas? Was ist, wenn bei Hochwasser die Brecher ungehindert darüber hinweg rollen –und genau das tun sie!– und im östlichen Feld gegen den Strandwall krachen? Wer eine Lösung für dieses Szenario anzubieten hat, der möge sie darstellen. Ich stelle mich gerne auch selbst dazu einem kritischen Disput.

Nur: einen Haufen Sand vor den Strandwall zu kippen ist kurzfristiger Spielkram.
Spundwände und Tetrapoden wollen wir hier auch nicht haben.
Und für das „Monitoring“ (siehe Verlinkung, dort Seite 1 rechts unten!) über einen Fünfjahreszeitraum – haben wir da die Zeit?
Wo sind die Daten der Rostaufnahmen (so heißt das)?
Her damit, offen auf den Tisch!

Auch ich will zum Strand gehen: An einen Sandstrand, groß in der Fläche, weit genug oberhalb des Normalwasserstandes damit der warme Sand auch trocken ist, mit feinem Sand selbst im Wasser, und das Ganze dann auch noch sturmsicher und „aus sich heraus“!

Wir glauben, was wir glauben wollen, …, denn wir sind Laien …

…und fröhlich geht es in die neue Runde die da heißt: „Geld in’s Wasser schmeißen“.
Kommt es so, oder nehmen die Damen und Herren Stadtvertreter ihre Verantwortung wahr und schieben einem untauglichen und höchstgradig fehlerbehaftetem „Konzept“ namens „Test-Buhnenfelder“ kein weiteres Geld mehr hinterher?

An dieser Stelle liegt mir daran, ein persönliches Wort an unsere von den Bürgern gewählten Stadtvertreter zu richten: Ich stelle grundsätzlich nicht in Abrede, dass Sie der Überzeugung sind in Ihrem Ehrenamt aus guten Absichten heraus Zeit und Nerven einsetzen. Und ja, letztere habe ich in etlichen der vergangenen Ausschuss- und Parlamentssitzungen im Rahmen der jeweiligen Bürgerfragestunde arg strapaziert.
Die gestellten Fragen bereite ich in dieser Webseite weiter auf und stelle darüber den größeren Gesamtzusammenhang dar.
Was ich herausarbeiten will und aufzeigen werde ist, dass Sie als Repräsentanten des (vermuteten) Willens der Sie wählenden Bevölkerung in eine Defensive geraten sind, die Ihnen vielleicht nicht klar bewusst ist, doch mindestens den Spaß am Ehrenamt nimmt. Ich habe den frustrierten Ausspruch des Ersten Stadtrates Herrn Karschnick schon vor Monaten in diese Richtung nicht überhört. Und nicht ohne Grund habe ich am Montag, den 25. September 2017, den Vorwurf der Lüge seitens des Bürgervorstehers Grönwald in meine Richtung im Zuge des aufgerissenen Wortgefechtes entschieden zurückgewiesen und mit den Worten: „Herr Bürgervorsteher, Sie nehmen Ihre Aufgabe nicht wahr. Treten Sie zurück!“ einen nötigen Schritt zur Gesundung der diese Gemeinde steuernden Struktur eingefordert.

Es liegt in der Verantwortung des Bürgervorstehers, welche Themen auf die Tagesordnung des „Stadtparlamentes“ kommen, und welche Qualität die Sitzungs- und Beschlussvorlagen haben. Und wenn da so ein unausgegorener Schrott  –anders kann man das nicht bezeichnen–  wie jüngst zum Thema „Museumshafen“ zur Abstimmung gestellt wird, dann sind an Zahl und Tiefe folgende Konflikte zwischen übergangener, ja in Teilen richtig abgehängter Amtsverwaltung, einer sachlich und fachlich überforderten Parallelstruktur namens HVB, deren Geschäftsführer zu rechtlich haltlosem Handeln in der Lage sind bis dahin dass Fragen aus den Reihen der Stadtvertreter wissentlich unwahr beantwortet werden und das Parlament sich damit dann auch selbstgenügsam abspeisen lässt, geradezu zwangsläufig. Nicht zu vergessen, dass die Bürger selbst irgendwann davon genug haben. So geht es mir, vielleicht auch anderen, und deshalb folgt dazu mehr…

Ein konkretes Beispiel für strukturelles Versagen der Entscheidungsprozesse steht schon morgen zur Entscheidung an: Jetzt Donnerstag, den 12. Oktober 2017, tagt  nach einer durchaus mit reichlich Stoff verbundenen Sitzungsperiode kurzfristig einberufen erneut das Stadtparlament.
Sie, hoffentlich am Umgang mit Ihren Steuergeldern interessierte Leser dieser Webseite, können und sollten die laufenden Entscheidungen aufmerksam begleiten: Gehen Sie auf die Webseiten der Stadt Heiligenhafen, klicken Sie in der Navigation links auf „Stadtverwaltung & Politik“, in der neu erscheinenden Navigation links auf „Politik“ und darunter im Sub-Menü auf „Ratsinformationssystem bis 30.06.2021“. Sie landen dort: http://www.heiligenhafen.de/stadtverwaltung-politik/politik/ratsinformationssystem/
Ein >>Klick<< auf die Schaltfläche „[Suchen]“, und schon sehen Sie eine Auflistung der aktuell einst anstehenden Sitzungstermine. Konkret auch die Sitzung der Stadtvertretung, in der es um die Beseitigung der Hochwasserschäden aus der Starkwindnacht mit Stau-Hochwasser vom 04. auf den 05. Januar 2017 gehen soll. Oder geht es um eine neuerliche Sandaufspülung, um das Versagen des Buhnenprojektes aus dem vergangenen Jahr zu kaschieren?
[Die damaligen Sitzungsvorlagen finden Sie verlinkt rechts jeweils unter dem kleinen Info-Button.]

Wir kommen nicht darum herum, hier eine Differenzierung zu fordern: Um was genau geht es?
Ohne Frage sind Schäden an den sogenannten Fußpfahlreihen im Bereich des Uferdeckwerkes am Seepark zwischen der „Hensen“-Buhne bis zur Skulptur „Mann im Sturm“ und weiter entstanden. Wenn die nicht beseitigt werden, dürfte bei der nächsten gravierenden Belastung dort die Promenade unterspült werden und einbrechen, was die Standsicherheit des Deiches antastet und erhebliche Folgekosten nach sich zieht. Fraglos ist ebenfalls die Substanz des Strandwalls östlich der Neuen Seebrücke bis nahe an das früher der Sportjugend des Landes Berlin gehörende Grundstück arg geschwächt worden:
Östliches Testbuhnenfeld, kein Schutz des Strandwalls bei HW
Im Falle einer echten Sturmflut, dann also mit Wind permanent von 8 Windstärken und auch deutlich mehr aus Nordwesten oder Nordost, nicht wie im Januar 2017 aus Nord senkrecht zur hiesigen Küste mit aus dem Langelandsbelt von Norden anströmenden und sich aufstauenden Wassermassen, im Resultat dann mit deutlicher Strömung über die Strände hinweg, besteht ernsthaft die Gefahr eines Durchbruches der Ostsee direkt bis in die Fahrrinne, also der Zufahrt zu den Häfen der HVB, die zuvor bald ein Zweidrittel-Jahrtausend im unmittelbaren Eigentum der Stadt Heiligenhafen standen.

Das sind tatsächlich ernste Schäden, die behoben werden müssen!

Aber: Was soll die erneute Aufspülung von Seesand bewirken, wo doch schon Anfang des Jahres 2016 mit LKW 16.000 Kubikmeter Sand, und im Oktober 2016 weitere 44.000 Kubikmeter „Dänemark“- Seesand an die Badestrände verfrachtet wurden, die tatsächlich schon vor dem Starkwindereignis mit Stauhochwasser in der Nacht vom 4. auf den 5. Januar 2017 in wesentlichen Teilen wieder ins Meer gezogen und nur durch wettertechnisch glückliche Umstände noch nicht vollends durch die Strömung bis an die Warderspitze abtransportiert waren? Die Testbuhnenfelder haben daran keinerlei positiven Einfluss gehabt. Höchstens die geschlossen gerammten, landseitigen Anfangsbereiche der Pfahlreihen zeigten durch Stillwasser-Staubereiche nach Stromluv eine stabilisierende Wirkung. Das ist nicht Meinung, sondern lässt sich klar sowohl hydromechanisch wie auch in der Analyse der Ist-Zustände vor Ort nachweisen. Es braucht bloss offene Augen, und nicht durch vorgefasste ErwartungshaltungEs gibt keine nachhaltige Lösung ohne ganzheitliches Denken verbogenes Denken.
[Vorstehendes Bild beschreibt übrigens die Szene, aus der kurz darauf bei Facebook in der sogenannten „Heiligenhafen-Gruppe“ ein scheinbar beweisendes Bild gepostet wurde. Ohne auf das Umfeld einzugehen oder die Gesamtsituation zu beschreiben, wurde stolz vom Funktionieren der Buhnen gesprochen. Weil überhaupt eine dünne Schicht Sand gesichtet wurde, der auf der „festen Sohle“ des dortigen Seebodens aufgelagert war.]

Besondere Wetter- und Wasserstandslagen lassen sich bekanntlich nicht an bestehende Terminkalender anpassen. So war am 13.09.2017 absehbar, dass am Morgen des 14.09.2017 die Flachwasserbereiche vor den Stränden trocken fallen und ein jeder sich selbst ein Bild davon machen konnte, was genau denn da im Wasser so los ist.
Als ich davon am Ende des tagenden „Ausschuß für gesellschaftliche Angelegenheiten“ im Sitzungssaal mit ausdrücklichem Hinweis, dass es nicht in die Sitzung gehört und auch nicht ins Protokoll, darauf hinweisen wollte (die Sitzung wurde anders als in anderen Gremien in entspannter kommunikativer Offenheit geführt und hob sich somit positiv heraus), war der Tenor der Sitzungsteilnehmer etwa so: „Ja, ja, Herr Boldt, dann gehen Sie man gucken…“. Verständlich in der kurzen Sicht, demnach meine Bürgerfragen nicht wohl gelitten sind. Allerdings: Die letzte Gelegenheit davor, so einen niedrigen Wasserstand zur Begutachtung der Verhältnisse zu nutzen, war im Dezember 2015. Kurz bevor die SPD mit ihrer Kandidatin Frau S. in die Bürgermeisterwahl einstieg, konnte ich mich recht spontan mit dem jüngst sein Mandat niederlegenden Stadtverordneten und (u.a.) Vorsitzenden des Stadtentwicklungsausschuß‘  Herrn Dr. Siebel verabreden, um gemeinsam den Strand bei Niedrigwasser von der Seeseite aus zu inspizieren. Es wäre bestimmt hilfreich für weitere intelligente Entscheidungen in Sachen der Strände vor unserer Stadt gewesen. Leider folgte eine kurzfristige Absage. War ich da schon „politischer Gegner“, mit dem man sich aus Loyalität zur eigenen Partei und Kandidatin nicht mehr zeigen darf?

Was ich mit vorstehendem sagen will: Es geht doch nicht um persönliches Rechthaben und die Verteidigung von Meinungen! Wir müssen darum ringen, gute und nachhaltige Wege zu finden. Dazu gehört, sich zu öffnen und auch mal dem zuzuhören, den man vielleicht überhaupt nicht (mehr) leiden kann. [Beweise zu fordern, noch dazu aus dem Stand, und selbige aber gar nicht annehmen zu wollen, …, ähhh, so aber auch nicht!]

Offensichtlich steht es so zwischen dem Bürgervorsteher und dem Bürgermeister, was sich unbedingt ändern muss. (Diese Bemerkung hier gleichwohl nur am Rande…)

Aber welche Konsequenz mag die Sitzung am Donnerstag nun haben?
Der Bürgermeister hat öffentliche Mittel eingeworben. Unser aller Geld, verantwortet von einer anderen Ebene. Ist das ein „Erfolg“? Ich denke, aus Sicht des Bürgermeisters: „Ja“.
Schließlich wird dieses Organ im Sinne der Kommunalverfassung von der Bevölkerung als die zentrale Figur des Geschehens in der Stadt gesehen. Das verwundert auch nicht, weil die politisch leitende Kraft, repräsentiert durch den Bürgervorsteher als Kopf der Gemeindevertretung, nicht als zweiter stabiler und aktiver Dreh- und Angelpunkt wahrgenommen wird, der dem ausführenden und verantwortlichen Leiter der Verwaltung gute Aufgaben, unterlegt durch kompetente Entscheidungen des Parlamentes, mit auf den Weg gibt. Also handelt der Bürgermeister selbstinitiativ, um der öffentlichen Erwartung nachzukommen. Was verständlich ist, und  –so meine Wahrnehmung seit nun längerem schon–  die Stadtvertreter dazu bringt, den als zu präsent erlebten Bürgermeister durch zunehmende Verlagerung der Handlungsvorgaben auf den stadteigenen, sich längst als eigenständige „privatwirtschaftliche“ Unternehmung verstehenden Betrieb „HVB-KG“ einzugrenzen. Das ist allerdings nicht im Sinne des Gesetzgebers, denn der Bürgermeister ist Dienstherr in allen ausführenden Gliederungen der Gemeindeverwaltung, und deshalb ja auch gegenüber dem Stadtparlament in allen Angelegenheiten berichtspflichtig.

Das Projekt der Strandverbesserungen durch Test-Buhnenfelder und massive Sandaufspülungen zuletzt Ende 2016 wurde von der HVB verantwortet und in die Hände von „Experten“ gegeben, die praktische Expertise offensichtlich gar nicht haben — wie ein jeder unschwer hätte feststellen können und müssen, der sich das zugrunde liegende Konzept nur einmal durchgelesen hätte und was unschwer zu beweisen ist:
Bildvergleich 18-12-2015 mit 12-12-2016

So, und nun sollen die Stadtvertreter ganz schnell entscheiden:
Folgen sie der Beschlussvorlage, wird eine Auftragsvergabe in Höhe von 525.000 EUR ausgelöst, begleitet noch von 40.000 EUR Honorar für Ingenieurleistungen. Weil der Höchstbetrag der Zuwendungen der Investitionsbank des Landes Schleswig-Holstein ausweislich der Sitzungsvorlage 216.000 EUR beträgt, ergeben sich aus dem Haushalt der Stadt Heiligenhafen darzustellende Mittel von fast 350.000 EUR!

Was gibt es dafür? Im wesentlichen eine Menge Sand, die mit einem einzigen und über die Winterzeit sehr wahrscheinlichen Sturm oder auch nur wenigen höheren Wasserständen bei reichlich Brise verschwunden sein wird noch bevor die Saison 2018 nach einem tauglichen Badestrand ruft. So geschah es schon im Dezember 2016.

Zusammen mit den 618.000 EUR (siehe A – Sachverhalt / erster Absatz) aus städtischem Nachschuss in das von der HVB versägte Projekt „Elefantenbrücke“, den 400.000 EUR Bürgschaftslast für die Stadt in Hinblick auf den fragwürdigen (auch dazu wird reichlich Material hier noch online gestellt…) Museumshafen bzw. den dahinter stehenden, von der HVB selbst initiierten „Alibi-Verein“, und den zwar als Aktiva im Haushalt verbuchten Strandverbesserungsmaßnahmen aus 2016, die längst doch an der Warderspitze liegen und mittelfristig Ausbaggerungen dort erforderlich werden lassen, halte ich das nicht für erfolgreiche Parlamentsarbeit.
Dass es sehr wohl auch anders geht zeigte Frau SV Rübenkamp: Für die weiteren Stadtvertreter überraschend zauberte sie jüngst die Idee aus dem Hut, bei der Baumaßnahme „Spundwanderneuerung Südkaje“ im Kommunalhafen das Bauamt wieder einzubinden statt durch die HVB externes Wissen einkaufen zu lassen! Besser und vielleicht als glaubwürdiges Indiz für Ein- und Umkehr fände ich eine Beschlussfassung, die eine klare Beauftragung zur Beseitigung der greifbaren Schäden (s.o.) herbeiführt, doch neuerliche Sandaufspülungen ausklammert. Denn abgesehen von der sicher nur kurzfristigen, rein kosmetischen Wirkung steht solches auch gegen das Projekt der Testbuhnenfelder, deren erhoffte Wirksamkeit
Zitat eines öffentlichen Statements vom 28-01.2017
durch ein begleitendes, fünfjähriges Monitoring untersucht werden soll.
Es ist doch kein „Erfolg“, wenn der hiesige Oberexperte und Buhnist den Verlust von 60.000 Kubikmetern Sand ausblendet und meint, der bei Niedrigwasser im östlichen Testfeld vorgefundene dünnschichtige, kleine Sandflecken würde die Wirksamkeit der „durchlässigen Holzbuhnen“ belegen.

Dem kann und darf das Stadtparlament nicht folgen, sondern es sollte die Fachleute des Landes wie auch die weiteren beratenden Ingenieure in die Pflicht nehmen, dem Ganzen einen wirklich profunden Unterbau zu verschaffen und die Planungsfehler ohne Belastung des Stadtkasse nachzubessern. Mindestens 10  –ZEHN–  grundsätzliche, gravierende wasserbauliche Fehler in dem 2016 umgesetzten Vorhaben am Strand sind nicht zu tolerieren. Dafür darf die städtische Kasse nicht weiter geplündert werden!
Und ja: Setzt der Bürgervorsteher dazu am Donnerstag nicht ein klares Signal im Interesse des Schutzes des gemeindlichen Vermögens der Heiligenhafener Einwohnerschaft, bleibt erneut zu fragen, ob er sein besoldetes Ehrenamt sachgerecht ausfüllt.

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Mein eMail von heute, Dienstag d. 16. Mai 2017:

Betreff:    Bürger, seid aufmerksam!

http://www.heiligenhafen.de/stadtverwaltung-politik/politik/ratsinformationssystem_risodokument_dokument_offen_7_941136_ansehen.html

Das Dokument folgt der Bekanntgabe des nächsten Sitzungstermines
am Montag, 22.05.2017 um 17:00 Uhr des Haupt- und Finanzausschusses.

http://www.heiligenhafen.de/stadtverwaltung-politik/politik/ratsinformationssystem_risoinfo_index__7_6674_1_termine_detail.html

Hier beginnt erneut die fatale Beauftragung der HVB am Bürgermeisteramt vorbei.
Eine demokratische Legitimation der HVB ist kaum gegeben, geschweige denn eine
transparente Kontrolle des städtischen Eigenbetriebes.

[Dazu an anderer Stelle unter meinem Namen im Internet mehr…]

Bitte diese Information zum anstehenden Termin zahlreich teilen und verbreiten.

Mit freundlichen Grüßen,

Niclas Boldt      [.de]

Mai 2017 – nun geht’s hier weiter

Liebe Leser und am Wohlergehen der Stadt Heiligenhafen interessierten Mitbürger,

es ist Zeit, meine so still ruhende und seit mehr als einem Jahr unveränderte Webseite wieder mit neuen Inhalten zu versehen. Wie ich zu meiner Rede in der Großsporthalle anläßlich der gemeindeoffiziellen Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl 2016 bereits kommentierte, veränderte sich im Zuge des Wahlgeschehens meine Sichtweise auf die kommunale Politik deutlich. Was ich als Wähler kaum bemerkt hätte, kam mir aus der Kandidatensicht deutlich näher.
Mir wurde klar: Hier stimmt so manches nicht…

Auch wenn diese weitgehend über Nacht einst erstellte Webseite seit Ende Februar 2016 scheinbar vergessen im Internet stehen blieb, so habe ich selbst meinen Blick auf das kommunale politische Geschehen nicht ruhen lassen. Viel ist geschehen, und nun ist es mir an der Zeit, hier darüber zu schreiben, zu berichten, und Mißstände beim Namen zu nennen.
Auch bin ich wohl nicht allein mit der Auffassung, dass es hier in Heiligenhafen an einer kritisch berichtenden und vom demokratisch nicht legitimierten Fürstentum HVB unabhängigen Presseberichterstattung weitgehend fehlt. Ebenso kommt die örtliche Politik nicht aus ihren Hinterzimmern. Wir brauchen Tranzparenz in all den Entscheidungen und Weichenstellungen, die unseren Ort längst zu einem Anlageobjekt überörtlicher Kapitalinteressen verbiegen, über die angestammte Bevölkerung schlicht hinweg…